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Flächendeckend Tempo 30 in der Stadt St.Gallen: VCS-Präsident Ruedi Blumer und TCS-Regionalpräsident Oskar Seger kreuzen vor TVO-Kameras die Klingen

Flächendeckend Tempo 30 in der Stadt St.Gallen: VCS-Präsident Ruedi Blumer und TCS-Regionalpräsident Oskar Seger kreuzen vor TVO-Kameras die Klingen

Der Touring-Club der Schweiz werde Tempo 30 in der Stadt St.Gallen mit allen Mitteln bekämpfen, sagte Oskar Seger in der Sendung «Zur Sache», die am Mittwochabend ausgestrahlt wurde. Dem VCS geht die etappenweise Einführung dagen zu langsam, wie Ruedi Blumer sagte.

In der am Mittwoch ausgestrahlten Sendung stellten sich Ruedi Blumer, SP-Kantonsrat und Präsident des Verkehrs-Club der Schweiz (VCS), und Oskar Seger, FDP-Kantonsrat und Präsident der Sektion St. Gallen-Appenzell Innerrhoden des Touring-Club der Schweiz (TCS), den Fragen von Dumeni Casaulta, Chefredaktor von TVO, Radio FM1 und FM1 today.

Ruedi Blumer sagte, mit dem Tempo-30-Regime setzten Kanton und Stadt die Lärmschutzverordnung des Bundes um; es bliebe ihnen gar nichts anderes übrig. Dem widersprach Oskar Seger. Zuerst müsse genau hingeschaut werden, wo die Lärmschutzgrenzen überschritten würden, denn das sei nicht auf dem ganzen Stadtgebiet und an jeder Hauptverkehrsachse der Fall. Dem konnte Blumer noch ansatzweise beipflichten um umgehend anzufügen, man könne nicht alle 100 Meter die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ändern, zudem fliesse der Verkehr mit Tempo 30 besser als heute mit Tempo 50.

VCS-Boss Blumer: «Es gibt keinen Ausweichverkehr»

Moderator Casaulta sprach auch den Ausweichverkehr durch Quartiere an, den die Tempo-30-Gegner befürchten. Seger sagte, darunter würden viele Einwohnerinnen und Einwohner leiden. Blumer entgegnete, wegen Tempo 30 gebe es keinen Ausweichverkehr durch Quartiere, weil dort eh schon Tempo 30 gelte.

TVO-Chefredaktor Causalta machte auch E-Autos zum Thema; er sagte, diese seien leise und Tempo 30 dadurch womöglich obsolet. Dem widersprach Blumer vehement. Bei Tempi über 30 Stundenkilometer seien E-Autos gar nicht leiser als Autos mit Verbrennungsmotor, dann seien eh nur noch die Reifen zu hören, das sei unter einer Autobahnbrücke feststellbar. Seger sagte, darüber herrsche keine Klarheit, da gebe es unterschiedliche Erkenntnisse.

Wird der öffentliche Verkehr ausgebremst?

Auf die Frage, ob mit Tempo 30 nicht auch der öffentliche Verkehr ausgebremst werde, antworteten Blumer und Seger unterschiedlich: Während TCS-Mann Seger dies bejahte und von einer Abwertung des ÖV als Folge sprach, sagte VCS-Mann Blumer, wenn die Busse statt in Haltebuchten fahren müssten auf der Fahrspur stoppen könnten, wäre das Problem gelöst.

Erschienen im Tagblatt

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