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Der zwölfte Mann der FDP: «Ich sehe mich nicht als Lückenfüller»

Der zwölfte Mann der FDP: «Ich sehe mich nicht als Lückenfüller»

Die St.Galler FDP musste über Nacht einen vakanten Sitz auf der Nationalratsliste besetzen, nachdem der vorgesehene Kandidat seine Bereitschaft zurückgezogen hatte. Der neue Mann, Oskar Seger, hat kein Problem mit dieser besonderen Rolle, die er als «Nachzügler» hat.

Oskar Seger, Sie stehen nun auf der Nationalratsliste der FDP, weil ein vorgesehener Kandidat, Robert Stadler, kurzfristig abgesprungen ist. Fühlen Sie sich als Lückenfüller?

Die Politik auf nationaler Ebene ist mir seit Beginn meiner politischen Tätigkeit ein Anliegen. Nun hat sich mit der Nationalratskandidatur unerwartet früh die Chance ergeben, mich auf dieser Ebene einzubringen. Darüber freue ich mich sehr. Als Lückenbüsser sehe ich mich nicht. Kurzfristige Veränderungen auf Wahllisten gehören zum politischen Prozess.

War eine allfällige Kandidatur vor der überraschenden Wendung für Sie schon ein Thema? Sie hätten Ihre Ambitionen ja bereits früher anmelden können.

Aktuell war eine Kandidatur kein Thema, ich habe mich auf die politische Arbeit im St. Galler Stadtparlament konzentriert. Als dann die Anfrage kam, habe ich mich rasch für die Kandidatur entschieden. Wenn einem die Parteileitung das Vertrauen schenkt und man als junger Politiker auf der Hauptliste kandidieren darf, ist das eine Ehre.

Was hat thematisch betrachtet letztlich zum Entschluss geführt, zu kandidieren?

Die Ostschweiz braucht eine starke Präsenz in Bern. Dazu will ich meinen Beitrag leisten. Es ist mein Ziel, den Kanton, aber auch die Stadt St. Gallen als Teil der urbanen Schweiz im Nationalrat engagiert zu vertreten. Wichtig ist es mir zudem, meinem Alterssegment eine Stimme zu geben.

Die St.Galler FDP beschrieb Sie in der entsprechenden Medienmitteilung als «angehenden selbständigen Unternehmer eines Ingenieurbüros». Wie muss man «angehend» in diesem Zusammenhang verstehen?

Zurzeit bin ich als Projektleiter bei einem schweizweit tätigen Ingenieurbüro angestellt. Im April 2019 werde ich in die Firma meines Vaters einsteigen mit dem Ziel, diese in den nächsten Jahren schrittweise zu übernehmen.

Sie waren politisch bisher in erster Linie in der Stadt St.Gallen tätig. Was werden Sie in den nächsten Monaten unternehmen, um kantonal Ihren Bekanntheitsgrad steigern zu können?

Ich werde an vielen Anlässen im Kanton teilnehmen und mit der Bevölkerung in Kontakt treten. Mir gefällt der Wahlkampf auf der Strasse am besten. So habe ich die Möglichkeit, die Ansichten der Bevölkerung persönlich kennen zu lernen und gleichzeitig meine Standpunkte unverfälscht und authentisch zu übermitteln. Ich freue mich auf die kommenden Monate.

Beitrag aus "Die Ostschweiz" vom 25. Januar 2019

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